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Chicorée - auch in Rheinland-Pfalz zu Hause
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Chicorée - auch in Rheinland-Pfalz zu Hause. In Rheinland-Pfalz sind so einige Gemüseschätze zu finden. So auch der Chicorée, den laut einer Recherche im Internet zwei rheinland-pfälzische Betriebe professionell anbauen. Chicorée erfreut sich großer Beliebtheit: Er schmeckt gut, ist schnell zubereitet und bietet vielfältige Möglichkeiten vom Salat bis hin zum Auflauf. Zudem bereichert er die regionale Winterküche. Wir (EB) hatten die Gelegenheit, ein kurzes Interview mit Herr Joseph Münch (JM) vom gleichnamigen Chicorée-Treibbetrieb in Gelsdorf zum Anbau und zur Vermarktung von Chicorée zu führen: EB: Herr Münch, wie kamen Sie auf die Idee; Chicorée anzubauen? JM: Mein Vater hat mit dem Anbau von Chicorée begonnen. Die Idee war vorhanden und ließ sich durch ein Förderprogramm leichter umsetzen. Mehrere Betriebe hatten die Chance genutzt, aber im direkten Umfeld sind wir die einzigen; die den Anbau nach wie vor betreiben. EB: Wie wird Chicorée angepflanzt? JM: Chicorée wird ins Freiland gesät. Über den Sommer entwickeln sich Pflanzen, die dem Löwenzahn ähneln. Im Oktober wird geerntet. Das Kraut wird abgeschnitten und die Wurzeln werden aus dem Boden geholt, kühl gelagert und im Winter angetrieben. Dazu braucht es einen 15 bis 20 °C warmen, dunklen Raum. Die Wurzeln, die aussehen wie kleine Rettiche, werden in Kisten gestellt. Die Kisten werden an einen Wasserkreislauf angeschlossen. Diese Art, den Chicorée anzutreiben, nennt man Wassertreiberei. Der Treibraum muss warm und gegen Lichtfall geschützt sein, damit die Wurzeln in den frühlingshaften Temperaturen überhaupt anfangen zu treiben. So wachsen die Chicoréesprosse in 23 Tagen heran, die wir als Gemüse oder Salat besonders schätzen. Chicorée - Eindrücke aus der Produktion ...Plantage...kurz vor der Ernte....erntereif alle Bilder ©DLR EB: Wie vermarkten Sie Ihr Produkt? JM: Wir vermarkten ab Hof an kleine Hofläden. Aber die Masse geht an die großen Handelsketten. EB: Was ist Ihr Lieblingsrezept? JM: Ich bevorzuge das Gemüse in gegarter Form. Lecker ist ein Chicorée-Kuchen. Das Rezept ähnelt dem Zwiebelkuchen: ¾ der Zwiebelmasse wird durch Chicorée ersetzt. Jeder kann sein Zwiebelkuchenrezept mit Chicorée abwandeln und wird über das neue Geschmackserlebnis staunen. Ein Rezeptvorschlag Chicorée-Kuchen und viele weitere, leckere Rezepte findet man auf unserer Homepage, hier. EB: Vielen Dank für das Interview. Den Chicorée-Kuchen habe ich ausprobiert. Er hat fantastisch geschmeckt. Was man noch zum Thema Chicorée wissen sollte: Ist Chicorée gesund? Viele Menschen bringen Chicorée spontan mit „bitter“ in Verbindung. Zu Recht, denn Chicorée enthält den Bitterstoff Lactucopikrin (früher Intybin). Und genau der macht das Gemüse für viele Menschen so interessant und lecker. Er wirkt verdauungsfördernd und appetitanregend, deshalb wird Chicorée als Rohkost gerne in Vorspeisen angeboten. Wen die Bitterstoffe stören, der sollte die Sprosse in gegarter Form genießen, dann schmecken sie milder. Chicorée ist zudem kalorienarm und trägt zur Versorgung mit Vitamin A, verschiedenen B-Vitaminen, Vitamin C, Kalium und Eisen bei. Er zeichnet sich aus durch seinen Gehalt an dem Ballaststoff Inulin aus. Dieser wirkt positiv auf die Darmflora und den Blutzuckerspiegel und sorgt so für ein gutes Sättigungsgefühl. Wann hat Chicorée Saison? Chicorée zählt zu den Wintergemüsearten. Haupterntesaison ist von Oktober bis März. Die Sprosse werden allerdings ganzjährig in Treibkammern gezogen und sind im Geschäft das ganze Jahr erhältlich. Wie wird Chicorée gelagert? Chicorée wird dunkel gelagert. Nicht umsonst wird er im Geschäft häufig in separaten, dunklen Boxen angeboten. Die gleichen Regeln gelten zu Hause. Ideal ist die Lagerung im Gemüsefach im Kühlschrank. Bei Lichteinfall bilden sich mehr Bitterstoffe und die Blattspitzen werden grün. Wer dies nicht möchte, sollte beim Einkauf auf kleine, helle Knollen und optimale Lagerbedingungen achten. Richtig gelagert bleibt er mehrere Tage frisch. Wie wird Chicorée zubereitet? Chicorée gewinnt immer mehr an Beliebtheit und ist vielseitig und mit wenig Aufwand im Speiseplan einsetzbar. Er lässt sich leicht und schnell verarbeiten. Der Spross wird im Ganzen gewaschen, die äußeren Blätter entfernt, der Strunk kann, muss aber nicht herausgeschnitten werden. Neue Züchtungen enthalten weniger Bitterstoffe im Strunk, deshalb kann er gut mitgegessen werden. Je nach Rezept wird der Chicorée dann in kleinere oder größere Stücke geschnitten oder nur halbiert. Die Vorbereitungszeit ist sehr kurz. Bekannt ist Chicorée als Salat, ganz klassisch zubereitet oder in süßlicher Variante, häufig kombiniert mit Mandarinen, Apfelsinen, Birnen, Äpfeln oder Rosinen. Man kann die ganzen Blätter auch gerne nur mit einem Dip genießen. Mehr und mehr findet Chicorée auch als warmes Gericht Platz auf dem Speiseplan. Er wird in Suppen, in Pfannengerichten, in Aufläufen oder nur gedünstet zubereitet. Herzhaft schmecken die Sprosse entweder mit Schinken oder mit kräftigen Käsesorten. Quellen und weitere Informationen Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) (Hrsg.): Chicorée - Lecker, vielfältig und nicht mehr so bitter, im Internet unter bzfe.de (Zugriff 15.12.2021) BZfE (Hrsg.): Chicorée - Lebensmittel - Infoblatt (Download, kostenfrei), im Internet unter ble-medienservice.de (ZUgriff 15.12.2021) Chicoree Treibbetrieb Theo Münch, im Internet unter deutscher-chicoree.de (Zugriff 15.12.2021) Chicorée Informationen zum Anbau im Garten: DLR Rheinpfalz (Hrsg.): Chicorée im Hausgarten, im Internet unter hortipendium.de (Zugriff 15.12.2021)
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